Ungeschriebene Gesetze der Schneiderei:

-) Nähst du etwas besonders gut fest, dann musst du es wieder auftrennen.
-) Umso schneller du nähst, umso länger dauert das Auftrennen.
-) Schere, Nahttrenner und Maßband spielen äußerst gerne Verstecken.
-) Nur noch eine Naht und das Ding ist fertig? Diese Naht musst du mindestens zweimal wieder auftrennen, wenn nicht auch noch andere Nähte.
-) Bei der letzten Naht ist vor Ende der Naht der Oberfaden zu Ende. Geht dir nicht der Oberfaden aus, dann ist es der Unterfaden.
-) Steckst du die Teile für die Anprobe an dir selbst nur mit Stecknadeln zusammen, anstatt zu heften, krallt sich mindestens eine Stecknadel an eine für dich unerreichbare Stelle in die Haut.
-) Stecknadeln, Schere, Maßband, Lineal etc. liegen nur dann in bequemer Reichweite, wenn du sie nicht brauchst.
-) Wenn du gerade eine neues Messer in die Overlock eingebaut hast, ist die Wahrscheinlichkeit, damit über eine Stecknadel zu nähen, 100 mal höher als wenn du noch auf die Lieferung des neuen Messers wartest.
-) Je toller der Stoff, umso schwieriger ist er zu verarbeiten, oder er fusselt dir alles voll.
-) Geht dir der Unterfaden aus, merkst du das erst, wenn du schon einen halben Kilometer ohne genäht hast.
-) Egal wie viele Maßbänder, Scheren, Lineale etc. du hast, wenn du eines benötigst, musst du trotzdem ewig danach suchen.
-) Wenn etwas schwieriges einfach ging, dann hast du es falsch gemacht.
-) Die verschollenen Knöpfe findest du erst, wenn du den Ersatz vollständig angebracht hast. Gilt auch für Reißverschlüsse, Ösen etc.
-) Hast du den Stoffverbrauch sehr knapp bemessen, geht beim Zuschneiden etwas schief.
-) Auch wenn du gut im suchen bist - der Staubsauger findet immer mehr Stecknadeln als du.
-) Nähst du an Sonntagen oder Feiertagen, hast du zu wenig Zubehör wie Nähseide oder Nähmaschinennadeln zu Hause.
-) Wenn du mit dem neuen Werk fertig bist und du hast kein einziges Mal geflucht, dann hast du den Fehler noch nicht gefunden.
-) Jedes selbstgemachte Stück wird mit Blut getauft. Sprich du stichst dir mindestens einmal so heftig in den Finger dass du aufpassen musst nichts anzubluten.
-) Wenn du zu Hause vor deinem Stoffvorat stehst, dann weißt du dass du genug Stoffe hast. Bist du im Stoffgeschäft/auf dem Stoffmarkt/deinem Lieblingsonlinshop, dann weißt du, dass du doch noch nicht genug Stoffe hast.
-) Eine Seite des Klebevlies klebt am Bügeleisen fest, eine nicht. Aber dieses Wissen schützt nicht davor, die falsche Seite zu nehmen.
-) Stoffreste weg schmeißen ist so gut wie unmöglich. Entweder ginge sich immer noch ein String daraus aus, oder man will sich zur Sicherheit etwas aufheben, falls man ein Loch in das fertige Werk macht, damit man es einfacher reparieren kann.
-) Anstatt bei einer Jeanshose einen defekten Reißverschluss zu tauschen, würdest du lieber einen Kaktus umarmen.
-) Ausbesserungsarbeiten an defekter Kleidung können so lange warten, bis der gesamte Stoffvorrat zu neuer Kleidung verwandelt wurde.
-) Manchmal bist du damit auch schneller, was meist daran liegt, dass der Besitzer der defekten Kleidung dich schon jede zweite Woche damit nervt, ob du schon fertig bist.
-) Wenn andere Leute entdecken, welch tolle Kleidung du nähen kannst, fallen denen plötzlich Dinge ein, auf die du niemals gekommen wärst und die du niemals machen willst. Zum Beispiel könntest du einen Überwurf für deren Toilette machen, ein Prinzessinenkleid für den Hund oder einen Werkzeuggürtel für einen Zahnarzt.
-) Kritisiere nie die Passform eines gekauftes Herrenhemdes an einem Freund. Es sei denn, du bist bereit, ihm eines zu nähen.
-) Hast du gerade Staub gesaugt, fällt dir ein dass du als nächstes jenen Stoff anschneiden musst, der am meisten fusselt.
-) Wer es wagt, mit der Stoffschere Papier zu schneiden, riskiert in naher Zukunft eines unnatürlichen Todes zu sterben.
-) Wenn du etwas geheftetes/gestecktes probierst, bevor du es nähst, passt es. Probierst du es nicht, musst du es wieder auftrennen weil es nicht passt.
-) Hast du 10 Knopflöcher zu nähen zeigt dir deine Maschine 10 verschiedene Arten, wie das schief gehen kann.
-) Wendeöffnungen sind immer wieder ein guter Grund, um auch perfekte Nähte aufzutrennen, weil du diese vergessen hast.
to be contiuned...