Da ist es also!
Das Scheißelmännchen.
Leider gibt es viel zu viele von ihnen. In so ziemlich jedem Haushalt versteckt sich mindestens eines.
Normalerweise sind sie unsichtbar. Doch Gundula hat es geschafft, mit einem Hexenzauber das Scheißelmännchen, das in unserer Nähstube wohnt, sichtbar zu machen.
Ihr fragt euch jetzt sicherlich, was denn ein Scheißelmännchen überhaupt ist? Kurz gesagt: sie sind ist das Gegenteil der Heinzelmännchen.
Sie treiben Schabernack. Sie machen alles, womit sie uns etwas zu fleiß tun können.
Ein klassisches Beispiel aus der Nähstube: spät abends legt man das fast fertige Nähstück nieder, um es am nächsten Morgen mit der letzten Naht fertig zu machen. Am Morgen sieht man dann aber, dass zB ein Ärmel schief eingenäht wurde, der Saum verzogen ist oder der Abstand der Knöpfe nicht zu dem Abstand der Knopflöcher passt.
Dann war in der Nacht mindestens ein Scheißelmännchen aktiv!
Scheißelmännchen sind auch während des Nähens meist schon an allem dran:
Sie sorgen dafür, dass der Unterfaden rechtzeitig vor dem Nahtende aus ist:
Sie halten den Faden beim Nähen fest, damit er plötzlich reißt:
Sie horten leere Garnrollen, um sie in einem unaufmerksamen Moment gegen volle zu tauschen.
Scheißelmännchen schnappen sich gerne das letzte angefertigte Band, bevor man es vernäht hat - damit man es ewig lang sucht, nicht findet, und dann doch ein neues zuschneiden muss.
Sie lassen den Rollschneider, die Schere oder Nadeln auf den Boden fallen. Und zwar so, dass sie in genau jene Ecke fallen, wo man am schwersten ran kommt. Zu einem Zeitpunkt, an dem man gerade das nicht auslassen kann, was man in den Händen hält...
Eine weitere Lieblingsbeschäftigung der Scheißelmännchen ist es, Dinge zu verstecken. Einmal nicht hin gesehen, und schon ist der Nahttrenner oder die kleine Schere verschwunden. Man hat sie doch gerade eben da hin gelegt...
Manchmal ist Gundula stundenlang damit beschäftigt, das Scheißelmännchen unter Kontrolle zu haben. Hier hat sie gerade noch verhindert, dass es meinen Mantel abschneidet:
