Pfaff synchotronic 1229

 Wenn es um die besten Maschinen aus dem vorigen Jahrhundert geht, dann kommt man um die Pfaff synchotronic 1229 nicht herum.

Man sagt, sie ist sogar die beste Maschine, die Pfaff jemals produziert hat.

Ich hatte das Vergnügen, sie auszuprobieren.

 

Hier die Details:

  • doppelter Umlaufgreifer
  • 65-Watt-Motor
  • integrierter Obertransport ("echter Obertransport", IDT oder DFT genannt)
  • Unterfadenwächter (der war bei meiner Maschine leider defekt)
  • elektronische Komponenten
  • trotz elektronischer Komponenten bleibt die Nadel bei Nahtende dort, wo sie ist (keine automatische Nadel-oben-Position) - finde ich persönlich viel angenehmer als umgekehrt
  • die Stichauswahl ist teils mechanisch gesteuert, durch Tipptasten an der Oberseite in Kombination mit dem Drehrad an der Vorderseite
  • die genauen Kombinationen, die zur Auswahl der Stiche notwendig sind, findet man am aufklappbaren Deckel
  • die Motorgeschwindigkeit kann man zusätzlich mittels Regler begrenzen
  • näht relativ leise
  • den Hebel für den Rückwährtsgang drückt man nach oben, und nicht wie bei den meisten anderen Maschinen nach unten
  • versenkbarer Transporteur
  • Freiarmmaschine
  • Schnurkette statt Zahnriemen - diese ist weit langlebiger und nahezu verschleißfrei
  • sehr fein steuerbarer Fußanlasser - Zeitlupentemponähen ist absolut keine Schwierigkeit, auch wenn man die Motorgeschwindigkeit nicht extra runter regelt.
  • echt praktischen Einfädler für die Nadel.
  • der Garnrollenhalter ist hinter der Maschine. Zum Aufspulen des Unterfadens schwenkt man ihn nach vorne. Ich persönlich finde den Garnrollenhalter hinter der Maschine unpraktisch, da man entweder aufstehen muss, um das Garn zu wechseln, oder blind herum tastet.
  • es gibt auch einen Anschiebetisch mit Zubehörfach für diese Maschine. Bei meiner war keiner dabei, da sie in einem Möbelstück eingebaut war. Da war eine Platte dabei, die den Anschiebetisch ersetzt.
  • trotz eher nicht so starkem Motor hat diese Maschine relativ dickes Leder aber erstaunlich gut genäht. Da war ich selbst überrascht!
  • eine Schwachstelle ist der sogenannte Programmblock aus Plastik. Das ist eine Art Zahnradblock, das die Stichauswahl überträgt. Wenn dieser defekt (gerissen) ist, kann man aber immer noch einen neuen nachbestellen und ihn tauschen.
  • eine weitere Schwachstelle ist die Fettung der Feder in der Füßchenstange. Wenn diese verharzt ist, kann man sie aber gegen eine frische Schmierung ersetzen und das Problem ist behoben.

 

Am Deckel sieht man die Stichauswahl, und darunter in der Tabelle, wie man den gewünschten Stich einstellt:

 

 

Die Stiche stellt man ein, indem man die bennötigten Tipptasten drückt, die zwei Räder auf der Oberseite einstellt, und das Rad an der Vorderseite an die richtige Stelle dreht:

 

 

Das Rad an der Vorderseite ist sogar zweiteilig - abgesehen von Geradstich und Zickzack muss man auch die richtige Kombination aus Außen- und Innenrad wählen. Wie schon erwähnt findet man die genauen Angaben auf der Tabelle am Deckel.

 

Rote, gelbe und grüne LEDs an der Vorderseite:

rot: Unterfaden zu Ende

gelb: Aufspulautomatik für den Unterfaden ist aktiviert ("Spulbetrieb-Anzeige")

grün: Obertransport-Anzeige

 

Mit dem Regler neben dem Ein-Aus-Schalter kann man den Motor langsamer stellen. Der Fußanlasser ist an und für sich so feinfühlig, dass man diese Funktion kaum brauchen wird.

Wenn man allerdings ein Kind an die Maschine setzen möchte, hat dies durchaus seine Vorteile.

 

der echte, integriere Obertransport, auch IDT oder DFT genannt:

 

Der Garnrollenhalter ist an der Rückseite der Maschine. Man schwenkt ihn zum Aufspulen der Unterfadenspule nach vorne.