Nichts, das aus Baumwolle gemacht ist, ist dehnbar.
Kleidung aus Webware ist unbequem.
Webware franst so stark, da muss man mit der Overlock versäubern.
Man kann aus Webware überhaupt keine Kleidung machen.
Vier Sätze. Viermal falsch.
Mythos Baumwolle:
Baumwolle ist ein Material, aus dem Stoff gemacht wird. Je nachdem, wie sie verarbeitet wird, kann Webware oder Maschenware daraus entstehen.
Es gibt auch Jerseystoffe, die aus Baumwolle gemacht sind.
Wenn Webware aus Baumwolle auch Elasthan enthält, ist sie etwas dehnbar.
-> Das Gegenteil von Jersey ist nicht Baumwolle!
Mythos Kleidung aus Webware ist unbequem:
Stimmt nicht. Nicht generell. Um bequem zu sein muss sie passen. Wenn das Kleidungsstück nicht passt, kann sie durchaus unbequem sein.
Mythos Overlock ein Muss für Webware.
Stimmt nicht. Wenn man mehr Techniken beherrscht, als das lediglich einfache Zusammennähen von zwei Stoffteilen, kann man Mithilfe von Geradstich Webware so Verarbeiten, dass keine Nahtzugaben offen liegen.
Französische Nähte und Kappnähte sind hier das Geheimnis. Bei diesen Techniken wird die Nahtzugabe so "eingenäht", dass sie auf keiner Seite mehr aus dem Stoff raus schaut.
Es gibt Stellen, da kommt man aber auch mit Französischen Nähten und Kappnähten nicht weiter. Dafür gibt es dann noch weitere Techniken, wie zum Beispiel die Nahtzugabe mit Schrägband einzufassen.
Fazit: bis auf die Knopflöcher kann ich nur mit Geradstich eine vollständige Bluse oder Hemd zaubern, bei dem keinerlei Nahtzugaben unversäubert sind.
Mythos Webware ist ungeeignet für Kleidung:
Wer die oberen Absätze gelesen hat, der weiß schon, dass man aus Webware sehr wohl Kleidung machen kann.
Aus Webware kann man so viel tolles zaubern: Röcke, Kleider (inkl. Ballkleider, Brautkleider, Dirndl), Blusen, Hemden, Hosen, Jacken, Mäntel, Gilets, Korsetts und noch vieles mehr.
So schön kann Kleidung aus Webware sein:
