Wenn man die Overlock am liebsten beim Fenster raus werfen würde...

Wenn die Naht so schön aussieht wie auf diesem Foto hier, dann passt zum Glück alles.

Aber man muss gar nicht viel falsch machen, und schon geht nichts mehr:

 

  • Fäden in falsche Führung eingefädelt oder eine Fadenführung ausgelassen: der Faden reißt oder das Stichbild ist grauenhaft.

 

  • Die Fadenspannung passt nicht zum Stoff - der Stoff kräuselt sich ungewollt, oder es sind in der Naht lockere Schlaufen.

 

  • Fäden in der falschen Reihenfolge eingefädelt: der Faden reißt.

 

  • Fäden sind nicht in den Spannungsscheiben, sondern laufen darüber hinweg: lockere Schlaufen im Stichbild.

 

  • Ein Faden hat sich bei der Garnrolle oder Kone verhängt: Faden reißt.

 

  • Ein oder beide Messer sind stumpf: die Stoffkante wird fransig oder es wuzeln sich abgeschnittene Nahtzugabenreste unter die Nadeln und werden so mitgenäht.

 

  • Die Messer sind nicht richtig justiert (falsche Höhe, falscher Abstand): auch hier wird die Stoffkante fransig oder es wuzeln sich abgeschnittene Nahtzugabenreste unter die Nadeln und werden so mitgenäht.

 

  • Eine oder beide Nadeln sind stumpf, verbogen oder schartig: entweder es reißt der Faden, der Stoff wird beschädigt, oder das Stichbild ist nicht schön. Es kann bei verbogener Nadel auch klackernde Geräusche geben.

 

  • Die Stichplatte ist beschädigt (ein Stift ist abgebrochen oder es sind scharfkantige Kratzer in der Platte): die Naht wird nicht schön und es können Fäden reißen.

 

  • Es wurde schon zu lange nicht mehr geölt: die Naht wird nicht schön, die Maschine ist lauter als gewohnt.

Natürlich kann hinter Overlockproblemen auch etwas viel gravierenderes stecken - zum Beispiel dass ein Greifer verbogen ist, die Elektrik vom Pedal sich verabschiedet hat oder die Mechanik in der Maschine ist zu sehr abgenudelt - doch die meisten lassen sich sehr einfach beheben.

 

Wenn bei mir eine Ovi zickt, dann fädle ich als erstes komplett neu ein und gönne ihr zwei Tropfen Öl. (Meine Maschinen müssen geölt werden. Es kann aber sein, dass es auch welche gibt, wo man das nicht tun soll. Es hilft die Bedienungsanleitung ;) )

Bestehen die Probleme weiterhin, kommen neue Nadeln rein. 

 

 

Ihr seht, es ist normalerweise gar nicht notwendig, die Maschine komplett zu zerlegen, so wie ich es hier getan habe: 

 

Zum Schluss noch ein bearbeitetes Foto, damit ihr seht, weshalb es so wichtig ist, dass man die Nadeln ganz zum Schluss einfädelt. Für euch habe ich die Stichplatte abgemacht, und die Fäden nachträglich mit verschiedenen Farben deutlicher eingezeichnet.

 

So sieht man gut, dass der Untergreifer die Fäden von den Nadeln bei jedem Stich unter den Untergreifer-Faden drückt. Fädelt man zuerst die Nadeln ein, und dann die Greifer, dann verwurschtelt sich da alles.