Gritzner 788 Overlock

Die Gritzner 788 ist eine sehr beliebte Overlock. Deshalb bin ich mir sicher, dass sie der eine oder andere von euch schon kennt.

 

Bei mir war sie 5 Jahre lang im Dienst und meine zweite Overlock. In der Zwischenzeit habe ich sie weiter verkauft, und mir stattdessen eine Bernette 334DS gegönnt. Meine allererste Overlock war eine gebrauchte Privileg.

Somit habe ich einen Vergleich zu zwei anderen Overlocks.

 

Hier nun die Einzelheiten:

  • Auch nach 5 Jahren Gebrauch nähte sie wie am ersten Tag
  • In den 5 Jahren war keine einzige Reparatur notwendig. Nur ein neues Messer nach selbstverschuldetem Stecknadelunfall
  • Ein Messersatz kostet neu um die 20-25 Euro, und kann man dann selbst austauschen
  • Es ist eine 4-Faden-Overlock mit zwei Nadeln. Man kann natürlich auch mit nur einer Nadel nähen, Rollsäume machen etc.
  • Im Lieferumfang ist ein Abfallbehälter. Bei meiner Maschine musste ich den aber zusätzlich mit Klettverschluss anbringen, da sie ihn sonst zu oft weggerüttelt hat. Auch wenn er hörbar eingerastet war, hielt er trotzdem nicht gut von selbst.
  • Das größte Ärgernis mit dieser Maschine ist, dass sie zu schmal abgeschnittene Nahtzugaben-Reste in die Maschine rein frisst. Das beeinträchtigt sie zum Glück nicht, aber es nervt. Nach spätestens jedem Werk, das man genäht hat, sollte man die Reste aus der Maschine fangen.
  • Dass die Messer abgeschnittene Nahtzugaben nicht optimal wegbefördern, drehen sich diese manchmal in die falsche Richtung,  und man muss beim Nähen aufpassen, dass sie nicht in der Naht landen.
  • Apropos Messer. Das kann man auch wegschalten.
  • So wie die Bernette 334DS hat sie eine Sicherung, die verhindert, dass man bei offener Klappe mit dem Motor nähen kann. Die Privileg hatte das nicht. So verletzte man sich die Finger am Messer beim einfädeln nicht, auch wenn man beim Einfädeln versehentlich ans Pedal ankommt.
  • Bei meiner Maschine ließ sich der Spannungslüfter-Knopf nur schwer drücken
  • Das Pedal reagiert nicht so feinfühlig wie die Bernette 334DS. Da man aber mit einer Overlock keine Kunststücke nähen muss, ist das nur ein kleines Manko.
  • Im Vergleich zur Bernette näht sie lauter, im Vergleich zur gängigen Brother leiser. Wie laut die Privileg war, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr, das ist schon zu lange her.
  • Die Einstellungsknöpfe auf der linken Seite sind nicht leichtgängig. Beim Stichlänge-Knopf sind die verschiedenen Einstellungen auch noch so nah beieinander, dass es oft schwierig ist, die richtige auf Anhieb zu treffen.
  • Für diese Maschine gibt es einen Satz Sonderfüße, die oft im Lieferumfang enthalten sind. Ich selbst habe diese erst kurz bevor ich sie weiterverkauft habe erhalten. In der kurzen Zeit habe ich nur den Kräuselfuß genutzt, aber den mit Erfolg und Begeisterung.
  • Sie hat einen Freiarm. Die Bernette 334DS nicht. Benutzt habe ich den Freiarm nie. Es war einerseits kein Bedarf dafür, andererseits lässt sich das Teil, das den Freiarm verdeckt, auch nur schwer abnehmen.
  • Das Nählicht ist etwas dürftig. Aber die Lampe lässt sich sicherlich gegen eine bessere austauschen.
  • Im Vergleich zur Bernette lässt sich nur ein kleiner Bereich der Maschine öffnen, ohne einen Schraubendreher zu benutzen. Gerade beim Nähen mit der Overlock entstehen viele Flusen. Und wenn dann auch noch vieles davon in die Maschine gelangt, ist es praktisch, wenn man diese leichter zB mit dem Staubsauger aussaugen kann.
  • Im Vergleich zur gängigen Brother ist die Gritzner leichter einzufädeln.
  • Egal ob Billig-Garn oder Marken-Overlock-Konen. Die Maschine kam mit allem sehr gut zurecht.
  • Die Bernette 334DS steht eindeutig stabiler auf ihren Beinen. Die Gritzner wanderte bei Vollgas gerne ein wenig von mir weg.
  • Die Höchstgeschwindigkeit ist bei der Bernette 334DS auch höher. Wer gerne schnell näht, vermisst das bei der Gritzner etwas.
  • Die Bedienungsanleitung der 788 findet man auch online: https://www.meine-naehmaschine.de/informationen/

Nach dieser Aufzählung könnt ihr euch vermutlich schon denken, weshalb ich mit der Bernette noch zufriedener bin.

Zu einer Babylock, Juki oder neuen Bernina habe ich leider (noch) keinen Vergleich.

Der Motor der Gritzner 788 hat 120 Watt. Deutlich mehr als eine normale Nähmaschine, aber kein unüblicher Wert für eine Overlock
Der Motor der Gritzner 788 hat 120 Watt. Deutlich mehr als eine normale Nähmaschine, aber kein unüblicher Wert für eine Overlock
Wie man sieht hat sie auch einen Knopf zum Verstellen des Füßchendrucks
Wie man sieht hat sie auch einen Knopf zum Verstellen des Füßchendrucks
Die Sonderfüßchen
Die Sonderfüßchen
Der Freiarm
Der Freiarm
Hier sieht man die Nähte, die sie macht + das eher spärliche Nählicht
Hier sieht man die Nähte, die sie macht + das eher spärliche Nählicht
Und so sieht es aus, wenn man die ganze Verkleidung aufschraubt, um das Innenleben gründlich zu reinigen.
Und so sieht es aus, wenn man die ganze Verkleidung aufschraubt, um das Innenleben gründlich zu reinigen.
Die Maschine so zu zerlegen, würde ich erst empfehlen, nachdem die Garantiezeit abgelaufen ist.
Die Maschine so zu zerlegen, würde ich erst empfehlen, nachdem die Garantiezeit abgelaufen ist.
Die Spannungsscheiben von der anderen Seite. Ich gebe zu, ich war neugierig, wie so eine Overlock aufgebaut ist.
Die Spannungsscheiben von der anderen Seite. Ich gebe zu, ich war neugierig, wie so eine Overlock aufgebaut ist.
Und dieser kleine Motor ist das Herz der Maschine.
Und dieser kleine Motor ist das Herz der Maschine.
Seitenansicht ohne Verkleidung
Seitenansicht ohne Verkleidung